Der bis zu 30 m hohe Johannisbrotbaum, im Mittelmeerraum und in Südamerika beheimatet, ist sehr anspruchslos und wächst auch auf kargsten Böden, wild oder in Plantagen. Da er zu den Hülsenfruchtgewächsen gehört, ist er imstande zusammen mit Knöllchenbakterien Stickstoff zu binden, und somit den Boden sogar zu verbessern. Er trägt immergrüne Blätter. Seine Früchte, die Caroben, sind rund 2 cm breit und bis 20 cm lang. Sie dienten schon vor tausenden Jahren den Menschen als Nahrungsgrundlage. Auch heute wird aus ihnen noch das wertvolle Carobpulver hergestellt.
Carobpulver vielfältig verwendbar
Die Caroben werden in noch grünem Zustand geerntet und verfärben sich während des Trockenvorgangs braun-schwarz. In den Herkunftsländern wird das frische Fruchtfleisch gepresst und zu Kaftan, einem alkoholischen Getränk, vergärt. Für die Pulver-Herstellung wird das mittlere Fruchtfleisch ohne Kerne verwendet, zerkleinert, geröstet und gemahlen. Verwendung findet das Pulver in vielfältiger Weise. Es kann als Verdickungsmittel ebenso Anwendung finden wie als Kaffee- und Kakaoersatz. Auch in Backwerk, Keksen und Riegel, wird es verarbeitet. Der typische Carobengeschmack verleiht Speisen dabei eine besondere Note. Das süße Pulver eignet sich besonders zur Bereitung von Süßspeisen. Getränken verleiht es, speziell mit Zitrone, einen erfrischenden Charakter. Als Verdickungsmittel ist es innerhalb der EU unter E 410 im Handel. Ein Gramm Carob-Pulver bindet, kalt eingerührt, rund 50 ml Flüssigkeit. Bei heißen Flüssigkeiten kann die doppelte Menge gebunden werden. Aber nicht nur das Pulver selbst ist im Handel erhältlich, auch unverarbeitete Früchte und fertige Produkte aus dem Johannisbrotmehl.
Carobpulver mit viel Inhalt
Carobpulver besteht zu rund 40 Prozent aus Einfach- und Mehrfachzuckern. Der Rest wird von hochmolekularen Kohlenhydraten sowie bis zu sieben Prozent von Proteinen gebildet. Durch Pektine und Rohfaseranteile zeigt sich das Pulver sehr ballaststoffreich. Mineralstoffe, besonders Calcium, Kalium, Magnesium und Eisen, weisen einen Pulveranteil von etwa drei Prozent a
uf. Beta-Carotin und der Gehalt an Vitamin A und B2 machen Caroben zu einem wertvollen Vitaminlieferanten. Mit nur einem Prozent Fettanteil ist das Pulver fettärmer als Kakao. Ein weiterer Vorteil, wird es als Kaffee- oder Kakaoersatz verwendet, ist das Wegfallen von aufputschenden Inhaltsstoffen, denn es enthält keine Alkaloide wie Koffein oder Tein.Wissenschaftlich belegt ist die Senkung von Blutfettwerten durch das Pulver. Es sind die enthaltenen unlöslichen Ballaststoffe und das Zusammenspiel der sekundären Pflanzenwirkstoffe, die für die Wirkung verantwortlich sind. Sie regen zudem die Fettverbrennung an.
Viele köstliche Carob-Rezepte
Zwei Esslöffel Carob Pulver in 250 ml Milch eingerührt, dazu ein eine Prise Vanillezucker, ergibt ein köstliches Getränk. Aus dem Kühlschrank wirkt es noch erfrischender. Dazu können auch Bananen, Aprikosen oder Beeren mit dem Rührstab eingearbeitet werden. Carob-Pulver in ein Gemisch aus Sahne und Quark heben und mit zerkleinerten Früchten vermischen, einen Teelöffel Kokosflocken darüber, ergibt einen schnellen, äußerst gesunden Snack für Zwischendurch. Rezepte für Süßspeisen finden sich im Internet ebenso wie in einschlägigen Kochbüchern zum Thema Kochen mit Carob. Alte Rezepte ergänzen sich dabei mit modernen Zutaten zu köstlichen Gerichten, die auch von Allergikern genossen werden können.